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Ökologische Verbesserung der Berkel im Bereich der Kläranlageneinleitung und der Mersmannsbachaue in Billerbeck

23.02.2022

Die Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH planen, auf der Grundlage einer Öffentlich-rechtlichen-Vereinbarung zwischen dem Kreis Coesfeld und dem Abwasserbetrieb der Stadt Billerbeck, eine umfangreiche ökologische Verbesserung der Berkel im Bereich der Kläranlageneinleitung und der Mersmannsbachaue durchzuführen.

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Die Umsetzung der Maßnahme ist ab Spätherbst 2022 geplant. Nach umfangreicher Vorplanung und Abstimmung mit dem Naturschutzzentrum für den Kreis Coesfeld sowie der Unteren und Oberen Wasserund Naturschutzbehörde konnte zwischenzeitlich die Genehmigungsplanung fertiggestellt werden. Diese soll nun kurzfristig bei der Bezirksregierung Münster als zuständige Genehmigungsbehörde eingereicht werden.

Am 16.02.2022 fand im Rathaus der Stadt Billerbeck im Rahmen einer frühen Öffentlichkeitsbeteiligung eine Vorstellung des Vorhabens für die Anlieger und interessierte Öffentlichkeit statt. Für die Maßnahme wird eine Förderung auf der Grundlage der Richtlinie für die Förderung von Maßnahmen der Wasserwirtschaft für das Hochwasserrisikomanagement und zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie beantragt. Der Planungsbereich liegt im Natura 2000-Gebiet und im Naturschutzgebiet „Berkelaue“. Die geplanten Maßnahmen wurden im Sinne der Ziele der Schutzgebiete entwickelt. Damit sollen gewässer- und auentypische Tierarten und Tiergemeinschaften von der Umsetzung profitieren.

Maßnahme Nord:

Im nördlichen Planungsbereich wird die Lauflänge der Berkel von 705 m auf rd. 750 m verlängert. Die Planung sieht eine Aufweitung des Gewässerprofils mit Böschungsabflachungen und Sekundärauen vor. Der Gewässerverlauf wird teilweise neu trassiert und zur Strukturvielfalt, Tiefen– und Breitenvarianz wird Totholz in Form von Stubben und Stämmen eingebaut. Im Oberlauf der Kläranlageneinleitung bleibt die Berkel aufgrund des bereits geschwungenen Verlaufes vorwiegend in ihrem vorhandenen Gewässerbett. Die Sohl- und Böschungssicherung wird auf der süd-östlichen Uferseite entfernt, um eine eigendynamische Entwicklung der Berkel zuzulassen.

Südlich der Kläranlage werden das Gewässer neu trassiert und aufgeweitet, mit einigen Gehölzen der Hartholzaue beschattet und ein Altarm angelegt. Zu den östlich angrenzenden Flächen ist ein Uferrandstreifen von mindestens 5 m Breite vorgesehen. Zu Sicherung der Flächen wird in den Bereichen der geplanten Prallufer eine schlafende Sicherung aus Weidensetzstangen vorgesehen.

Maßnahme Süd:

Im nördlichen Planungsbereich ist der Bestand beidseitig von Erlen befestigt; eine eigendynamische Entwicklung ist durch die Wurzelstruktur nicht möglich. Die Planung sieht eine Neutrassierung in Anlehnung an den historischen Verlauf vor. Mit der Laufverlängerung von 720 m auf 860 m kann eine Geländestufe im Planungsgebiet ausgeglichen werden. Das Gewässerprofil wird durch Sekundärauen aufgeweitet und Totholz in Form von Stubben und Stämmen eingebaut. Im Oberlauf dieses Planungsgebietes befindet sich aufgrund einer Mergelbank ein Absturz von rd. 30 cm Höhe, der für Fische ein Wanderungshindernis darstellt. Um die Durchgängigkeit herzustellen, der stetig fortschreitenden Eintiefung der Berkel entgegenzuwirken und eine frühere Überschwemmung der Aue zu erreichen, wird die Sohle auf Höhe der Mergelbank angehoben.

Durch die geplanten Maßnahmen vergrößert sich im Bereich der Neutrassierung der Berkel der Retentionsraum erheblich und trägt somit zum Hochwasserschutz bei. Zudem werden alte Brückenwiderlager und eine abgängige Brücke abgebrochen. Um mit der Baumaßnahme im Spätherbst 2022 beginnen zu können, ist ein sogenanntes „auf den Stock setzen“ der Gehölze außerhalb der Brut- und Schonzeit in dem betroffenen südlichen Gewässerabschnitt bis Ende Februar vorgesehen. Dabei bleibt das Bachbett unberührt, um eine Beeinträchtigung der Fischfauna ausschließen zu können.